Tibetische Heilkunde (Tibetische Medizin)
Gesundheits- und Ernährungsberatung, Nürnberg Fürth Erlangen

TIBETISCHE MEDIZIN

 Das Heilsystem der Tibetischen Medizin zählt zu den ältesten noch lebenden Traditionen der Welt und  basiert auf der Wiederherstellung und Erhaltung des Gleichgewichts der drei Körper-Elemente Lung (Bewegungsenergie), Tripa (Wärme) und Beken (Flüssigkeit) durch sanfte Heilmethoden.

Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) stellt ein umfassendes System naturheilkundlicher Diagnose- und Therapieverfahren dar, das bei vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz kommt. Dazu gehören unter anderem:  Kopfschmerzen und Migräne, Beschwerden des Bewegungsapparates, Immunschwäche, Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden. Das wichtigste Diagnoseverfahren der Tibetischen Medizin ist die Pulsdiagnostik. In der Behandlung und für den Heilungsprozess ist eine Überprüfung und gegebenenfalls Änderung der Ernährungs-/Essgewohnheiten häufig unabdingbar. Darüber hinaus stehen die Erfassung tieferliegender Ursachen für Krankheiten und deren ganzheitliche Behandlung im Vordergrund. Auf der buddhistischen Philosophie gründend geht auch die tibetische Medizin von der Veränderung als einzige Konstante aus. Sie sieht Zustände also als veränderlich und lediglich temporär an. Leid oder Krankheit können nicht nur durch körperliche sondern auch seelische Unausgeglichenheit entstehen, es gilt den Teufelskreis dieser Unbeständigkeit durch Veränderungen des Lebensstils zu durchbrechen, moralisches und ethisches Verständnis müssen ggf. überprüft werden, auch das Karma oder Erfahrungen aus früheren Leben werden auf der Suche nach Krankheitsursachen berücksichtigt und in diese miteinbezogen.

GESCHICHTE UND AUSBILDUNG

 Geschichte

Die Tibetische Medizin stellt eine Fusion verschiedener Traditionen und Richtungen der Heilkunde dar. Durch die Konsultation verschiedener Heilkundiger aus China, Indien, dem griechisch-römischen Reich und dem alten Persien floss breitgefächertes Wissen in die  TTM ein, was auch die teilweise erkennbaren Übereinstimmungen mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und dem indischen Ayurveda erklärt. So stellt zum Beispiel das griechische System der Drei-Säfte-Lehre eine Entsprechung des tibetischen Modells der drei Energieformen bzw. Körperelemente dar. Eingebettet wurde dieses auf der Konferenz zur Tibetischen Medizin erworbene medizinische Wissen in das buddhistische Weltbild und dessen Auffassungen von Körper, Geist und Seele. Im 11. Jahrhundert nach Chr. dienten die niedergeschriebenen Aufzeichnungen als Vorlage für die Systematik der vier Wurzeln oder der vier Tantras nach Yuthog Yonten Gonpo dem Jüngeren, welche heute noch das Grundlagenwerk der TTM darstellt.
 Die Ursprünge der Tibetischen Medizin lassen sich jedoch in die vorbuddhistische Zeit Tibets zurückverfolgen, in der schamanische Methoden angewendet wurden und die ritualreiche Bön-Religion in Tibet vorherrschend war.

Ausbildung und Ausbreitung

Vor der chinesischen Besatzung Tibets durch die Folgen der maoistischen Kulturrevolution im Jahr 1959 existierten in der tibetischen Hauptstadt Lhasa zwei medizinische Zentren, in der das Wissen der TTM gepflegt und gelehrt wurde. Weil sowohl viele tibetische Ärzte umkamen als auch alte Schriften der TTM und die Gebäude der Lehrzentren für TTM  zerstört wurden, bedarf es bis heute einer Revitalisierung des traditionellen Wissens. Die Praktiken der TTM sind jedoch längst nicht mehr nur in Tibet selbst anzutreffen, auch in den angrenzenden Gebieten Asiens, zum Beispiel in Nepal, Indien, Bhutan, der Mongolei und in Teilen Russlands, sowie in Europa und den USA finden sich tibetische Ärzte und Heilkundige. Das Men-Tsee-Khang, das tibetische Astrologie- und Medizininstitut, wurde im indischen Dharamshala durch den 14. Dalai Lama erneut ins Leben gerufen und bildet Ärzte nach dem überlieferten Wissen der TTM aus.

GRUNDLAGEN, PRINZIPIEN, DIAGNOSE, THERAPIE, FORSCHUNG

•  Grundlagen und Prinzipien

In der tibetischen Medizin wird der menschliche Körper nicht isoliert sondern im Zusammenhang mit dessen Umwelt und Umfeld betrachtet. Ausgehend von der Lehre der drei Hauptenergieformen Lung (Bewegungsenergie), Tripa (Wärme) und Beken (Flüssigkeit), die durch das Zusammenspiel der Eigenschaften der fünf Elemente gespeist werden und mit den Körpersäften Galle (Tripa) und  Schleim (Beken) assoziiert werden, existiert für jeden Menschen ein Konstitutionstyp. Dieser individuelle Typus entsteht durch das einzigartige Verhältnis der drei Energieformen, das bei dem Patienten / der Patientin anzutreffen ist. Der Verdauung und der Ernährung im Allgemeinen werden hier ein hoher Stellenwert beigemessen. Eine stabile Verdauungshitze, welche der Tripa-Energie zugeordnet wird, ist daher für eine effiziente Nährstoffverwertung unerlässlich. Auch die geistliche Haltung hat nach dem buddhistischen Verständnis einen großen Einfluss auf die Konstitution des Körpers, so werden zum Beispiel das Verharren in durch Wut, Gier, Hass und Unfrieden befeuerte Denkmuster und Verhaltensweisen als Ursache für die Störung des Energie-Gleichgewichtes angesehen, was sich wiederum in Form von physischen und psychischen Krankheiten manifestieren kann.

• Diagnose

Nach der Bestimmung des Konstitutionstyps wird ein an das Verhältnis der drei Energien des Patienten angepasster Heilungsansatz verfolgt, um die gestörte Harmonie des individuellen Gleichgewichts der zu behandelnden Person wiederherzustellen. In der Diagnostik wird weitgehend auf den Einsatz technischer Geräte verzichtet, man verlässt sich bevorzugt auf die eigene Sinneswahrnehmung und bezieht die Untersuchung von Augen, Urin und Zunge sowie die in der TTM sehr ausgereifte Pulsdiagnostik mit ein. Auch das Gespräch mit dem Patienten ist von hoher Wichtigkeit, um Leiden im Körper zu lokalisieren und deren Ursachen durch die Unterhaltung mit dem zu behandelnden Menschen auf den Grund zu gehen.

• Therapie

Wird als Ursache einer Erkrankung eine zu schwache oder zu starke Verdauungshitze identifiziert, so muss bei einer aktiven Veränderung des Essverhaltens angesetzt werden, um die Verdauungshitze zu regulieren und eine erfolgreiche Verwertung der Nährstoffe im Verdauungsvorgang zu gewährleisten. Rohkost, Süßes und kalte Getränke gelten als verdauungsschwächend, das Weglassen oder Ersetzen dieser Lebensmittel stellt daher oft den ersten Schritt dar, um einer zu schwachen Verdauungshitze entgegenzuwirken. Unterstützt wird die Umstellung der Ernährung oder die Anpassung des Essverhaltens des Patienten durch die Verabreichung von Kräuterpräparaten und Mineralien. Die Bestimmung der für den betreffenden Patienten geeigneten Heilkräuter erfolgt unter dem Gesichtspunkt des Geschmackes der Inhaltsstoffe zu verabreichender Präparate. Die Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter, scharf und salzig werden ebenfalls den fünf Elementen zugeordnet, die wiederum in Wechselwirkung mit den drei Energieformen stehen, deren Gleichgewicht es zu bewahren gilt. Ein ausführlicher Kauprozess ist daher für die Entfaltung der unterschiedlichen Geschmäcker von großer Bedeutung.  Auch die tibetische Massage stellt einen Bestandteil der Therapieformen in der TTM dar.

• Forschung

Die Erforschung der Wirkungsmechanismen und der Einsetzbarkeit tibetischer Pflanzenheilmittel sowie der Behandlungsmethoden hat mit der Verbreitung des traditionellen Wissens über die TTM zugenommen. In internationaler Zusammenarbeit versucht man das Wissen der Schriften der TTM im Kontext westlich-wissenschaftlicher Medizin begreifbar und Ärzten und Forschungseinrichtungen zugänglich zu machen. Medizinische Studien und der Austausch zwischen tibetischen Ärzten, Wissenschaftlern und Schulmedizinern stellen die Säulen der wissenschaftlichen Erforschung und Aufzeichnung der TTM dar.
 

LINKS, FILME, LITERATUR

•  Links

 Tibet Kailash Haus: Geschichte, Diagnose und Anwendung der tibetischen Medizin
 Aryatara Institut- Zentrum für buddhistische Studien und Meditation
 Wikipedia „Tibetische Medizin“
 ECTTM: Europäisches Zentrums für Traditionelle Tibetische Medizin
 Adressen tibetischer Ärzte in Deutschland
 Nangten Menlang Buddhist Medical Center, Grundlagen der Tibetischer Medizin
 Amchi Lobsang Rabjee
 Naturheilkunde.de, Artikel über Geschichte, Diagnose und Anwendung der tibetischen Medizin
Die Brigitte über Tibetische Medizin

• Filme

•  Franz Reichle: „Das Wissen vom Heilen“, Dokumentarfilm, 1997
•  „Tibetische Medizin“, Arte Dokumentation, 2019

• Literatur

•   Tibetan Medicine, Ina Rösing: East meets West – West meets East. Fabri Verlag.
•   Der Arzt in der tibetischen Kultur, Theodor Burang:  Sonderausgabe von Tibetische Heilkunde.
•    Grundlagen tibetischer Heilkunde , Elisabeth Finckh, Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft.
•     „Die Praxis der tibetischen Medizin“, Ingfried Hobert, O. W. Barth Verlag.
•    Tibetische Medizin, Gerti Samel, Mosaik Verlag.
•    Handbuch aller Heilmittel der Tibetanischen Medizin. Pasang Yonten Arya, O. W. Barth.
•    Tibetische Medizin, K. Gyamtso, S. Kölliker, AT Verlag.
•    Die Tibeter-Medizin., Clark Barry, Barth Verlag.
•    "Buddha kocht. Typgerechte Ernährung nach Tibetischer Medizin." , Klaus Herkommer, E. Hild: Windpferd-Verlag.
•    „Gesund bleiben mit der Heilkunst der Tibeter“ , Egbert Asshauer: TRIAS Verlag.
•    „Tibetisches Heilwissen“ Yeshi Donden: , Herder Spektrum.
•     „Das Wissen vom Heilen“, Franz Reichle:, Paul Haupt Verlag.

AMCHI DECHEN DORJEE

•  Amchi Dorjee ist als Sohn tibetischer Flüchtlinge in Bhutan geboren.
• Amchi Dorjee hat in Vārānasi und Dharamsala/Indien (Men-Tsee-Khang = führendes medizinisches Institut/Hochschule) tibetische Medizin studiert und erfolgreich abgeschlossen. Für das Studium der tibetischen Medizin benötigt man 7 Jahre plus 2 Jahre Praktikum.
• Seit 2010 lebt und arbeitet Amchi Dorjee als offizieller Beauftragter des Tibetan Medical Council in Merida / Mexiko.
• Im Rahmen seiner Seminar- und Vortragstätigkeit für die World Human Foundation e.V. und das Sorig Institut Darmstadt besucht Amchi Dorjee seit über 15 Jahren regelmäßig Deutschland.

WORLD HUMAN FUNDATION E.V.

 Die World Human Foundation ist ein gemeinnütziger Verein, der sich die Unterstützung tibetischer Familien und verfolgter Nonnen und Mönche sowie die Verbreitung des alten Wissens der TTM zum Ziel gesetzt hat. Durch Patenschaften können so tibetischen Kindern ein Schulbesuch oder Ausbildung ermöglicht werden. Ebenfalls wird in den Ausbau der medizinischen Versorgung in strukturschwachen Regionen Tibets investiert. Der Verein finanziert sich vor allem durch Spenden, aber auch durch die bei Seminaren, Workshops und Studienreisen mit Kleingruppen rund um das Thema Tibetische Medizin und Kulturaustausch mit Tibet generierten Einnahmen. Die World Human Foundation ist seit über 15 Jahren als gemeinnützig und mildtätig vom Finanzamt Darmstadt anerkannt. Vorstand ist Frank Zablewski.   World Human Foundation

 TERMINE

Amchi Dechen Dorjee: In Begleitung und mit Übersetzung durch Frank Zablewski gibt es zweimal jährlich Beratungstermine / Tibetische Medizin in Nürnberg. Weiter unten finden Sie die Termine. Bitte buchen Sie Ihren Termin über das Online-Anmeldeformular, anzuklicken im entsprechenden Terminfeld.

GEBÜHREN

Erstgespräch: 90,- Euro. Folgetermin 70,- Euro.
Mit Absenden der Online-Anmeldung überweisen Sie 10,- Euro Organisationsgebühr. Bitte bringen Sie die Gebühr (70,- Euro oder 90,- Euro) passend und bar zum Beratungstermin mit.

ADRESSE

Elephant Room & Elephant Family
Vordereingang: Karl-Grillenberger-Str. 1, 90402 Nürnberg
Hintereingang: Mühlgasse 20, 90403 Nürnberg

VORBEREITUNG

Verzichten Sie am Vortag auf: schwere Kost, Fasten, Vitaminpräparate, saure Getränke wie Orangensaft, Zitronensaft, Alkohol und Kaffee, schwere geistige oder körperliche Arbeit.  Am Tag des Beratungstermins: ein leichtes Frühstück und ein leichtes Mittagessen. Bitte erscheinen Sie in Ruhe 10 Minuten vor Beginn Ihres Termins. Der Amchi wird Ihnen einige Ernährungsrichtlinien ans Herz legen. Ebenso werden, falls nötig, Verhaltensmaßregeln angesprochen. Die Beratung dauert etwa 30 bis 45 Minuten.

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GESUNDHEITSBERATUNG

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 Word Human Fundation e.V.
 Sorig Institut Darmstadt